"Low Gear Capacity“ – Warum nicht jede Einheit sich gut anfühlen muss, um zu wirken

Ich war vor Kurzem in Atlanta.
Der Körper hatte noch Jetlag, der Bauch war nach einem deftigen amerikanischen Lunch spürbar voll, der Kopf müde – und trotzdem: Ich bin raus, habe meine Einheit durchgezogen.

Ehrlich?
Es hat sich nicht gut angefühlt.
Langsam, zäh, irgendwie schwer.
Aber genau das ist der Punkt: Das Training war nicht weniger effektiv.

Was ist „Low Gear Capacity“?

In der Sportwissenschaft beschreibt man mit „Low Gear“ die Fähigkeit, sich in einem suboptimalen Zustand trotzdem effizient zu bewegen.
Nicht jede Einheit wird im Flow ablaufen. Nicht jede Einheit fühlt sich leicht an. Aber genau hier zeigt sich echte Trainingsqualität.

Und genau hier wachsen wir.

Wissenschaftlich fundiert?

Ja – laut Studien wie z. B. Seiler et al. (2009) oder Stöggl & Sperlich (2015) profitieren Sportler langfristig nicht nur von High-Intensity- oder Flow-Einheiten, sondern vor allem von der Konstanz.
Auch die suboptimalen Sessions (müde, vollgefuttert, jetlagged) tragen zur aeroben Entwicklung, zur Stressresistenz und zur mentalen Robustheit bei.

Der Körper unterscheidet nicht nach Tagesform, sondern nach Reiz.
Wenn die Einheit physiologisch Sinn ergibt – ist sie effektiv, auch wenn sie sich beschissen anfühlt.

Warum das so entscheidend ist:

Wir alle haben diese Tage:

  • zu wenig Schlaf,

  • schlechte Ernährung,

  • Zeitdruck,

  • mentale Müdigkeit,

  • Jetlag,

  • oder einfach keine Lust.

Die Kunst ist es, trotzdem abzuliefern – nicht maximal, aber im Rahmen deiner Möglichkeiten.
Denn genau hier trainierst du deine „Low Gear Capacity“ – und diese Fähigkeit entscheidet oft zwischen Mittelmaß und Langzeiterfolg.

Übertragen auf den Alltag:

Auch im Business performst du nicht jeden Tag auf 110 %.
Die Frage ist: Was passiert an den Tagen, an denen du nur 70 % drauf hast?
Kannst du trotzdem liefern – oder lässt du es schleifen?

Mein Learning aus Atlanta:
Es kommt nicht immer darauf an, wie es sich anfühlt.
Es zählt, dass du da bist. Dass du es durchziehst.
Auch mit vollem Bauch, Jetlag oder im „Low Gear“-Modus.
Denn genau diese Einheiten trainieren nicht nur deinen Körper – sie formen deinen Charakter.

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